Kein Einzelfall: Bei der Frankfurter Tafel sind die Lebensmittelspenden in den vergangenen Wochen um 80 Prozent zurückgegangen. Auch die Nürnberger Tafel schlägt Alarm.
Angesichts neuer Herausforderungen benötigen Tafeln dringend Lebensmittelspenden. Die Folgen des Krieges in der Ukraine werden schon jetzt bei den Tafeln sichtbar. Bundesweit unterstützen die Tafeln Geflüchtete aus der Ukraine bereits mit Lebensmitteln und Notfallpaketen. Auch die Leipziger Tafel hilft an ihren sechs Ausgabestellen seit Wochen ukrainischen Geflüchteten sowie andere hilfebedürftigen Menschen. Gleichzeitig wenden sich immer mehr Menschen an die Tafeln, die sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten nicht mehr leisten können. Einen deutlichen Anstieg von Kunden verzeichnen die Tafeln in den bayerischen Großstädten seit Beginn des Ukraine-Kriegs. In Nürnberg haben sich bereits 1.300 Geflüchtete für die wöchentliche Essensausgabe registriert. Die Zahl könnte nur in Nürnberg etwa auf 2.500 zusätzliche Kunden steigen.
Hinzu kommt, dass die Corona-Pandemie weiterhin die Arbeit der Helferinnen und Helfer erschwert. Schutzmaßnahmen sind aufwendig und kosten Geld, Helferinnen und Helfer befinden sich in Quarantäne oder pausieren ihr Engagement, um sich dem Ansteckungsrisiko nicht auszusetzen. „Wenden Sie sich an die Tafel in Ihrer Nähe und bietet Sie Ihre Hilfe an“, so Brühl. Die Kontaktdaten finden Interessierte unter www.tafel.de/tafel-suche.
Die über 960 gemeinnützigen Tafeln in Deutschland sammeln einwandfreie, überschüssige Lebensmittel von Händlern und Herstellern und verteilen diese regelmäßig an mehr als 1,6 Millionen armutsbetroffene Menschen im ganzen Land. Damit schaffen sie eine Brücke zwischen Verschwendung und Armut. Mit rund 60.000 Ehrenamtlichen, die sich bei den Tafeln engagieren, sind die Tafeln eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Organisiert sind die Tafeln im Dachverband Tafel Deutschland e.V.