Uni-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause (l.) und Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst (r.) gratulierten Studentenwerksgeschäftsführer Dr. Uwe Grebe zum 100. "Geburtstag".
Seit 1920 kümmert sich das Studentwerk Marburg um das Wohl der Studierenden in der Universitätsstadt an der Lahn. Am 22. Februar 2021 jährte sich die offizielle Gründung des "Studentenheims", das die schwierigen Lebensverhältnisse nach dem Weltkrieg abmildern sollte. Zu Beginn verköstigte die "mensa academica" 150 Studenten.
"Unsere Anfänge waren gekennzeichnet von den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges,
es ging schlicht auch um die Sicherung des Überlebens", beschreibt Geschäftsführer Dr. Uwe Grebe die Gründungsphase des Studentenwerks. Nachdem zu Anfang etwa 150 Studierende zumindest mit dem Wichtigsten versorgt wurden, wurde erst ein Jahr später, am 22. Februar 1921, die Satzung für die Gründung des Vereins "Studentenheim Marburg e.V." verabschiedet. Das erste Domizil ist heute als "Alte Mensa" bekannt, jedoch seit 1962 ein Studentenheim mit Mensa, Lese-, Schreib- und Aufenthaltsräumen.
Pandemie unterstreicht die Bedeutung des Studentenwerks
Am 22. Februar 1921 wurde der Verein "Studentenheim Marburg e.V." gegründet, und damit das heutige Studentenwerk.
Geschäftsführer Grebe verglich in seiner Rede zum Jubiläum den Wandel dessen, was heute und vor hundert Jahren als "notwendige Infragstruktur" galt: Schuhreparatur, 6-Bett-Zimmer und Suppenküche damals. Schnelles Internet, Kinderbetreuung, Appartments und Ernährungsvielfalt heute.
Die zur Feier angereiste hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst ergänzte: "Vor einem Jahrhundert setzte sich das Studentenwerk Marburg zum Ziel, den Studierenden ihrer Umgebung das Leben zu erleichtern. 100 Jahre später ist daraus eine Organisation geworden, ohne die die soziale Infrastruktur für Studierende nicht denkbar wäre." Und sie würdigte die
Bedeutung der Einrichtung in der aktuellen, für Studierende in der Corona-Pandemie schwierigen Situation: "Mehr als sonst sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anlaufpunkt für Studierende in Notlagen. Für diesen besonderen Einsatz danke ich ihnen herzlich."
Dieser Meinung schloss sich die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause, an: "
Günstiger Wohnraum und gutes, erschwingliches Essen sind wie in den Anfangstagen des Studentenwerks sehr wichtig für Studierende und tragen enorm zum Gelingen des Studiums bei. Heute bedient das Studentenwerk eine breite Palette an Themen: Gerade in der Pandemie ist die beratende Hilfe für Studierende, die vor existenziellen Nöten stehen, enorm wichtig."
Kulinarische Zeitreise
Die Küchenteams der beiden Mensen erinnern an "alte Zeiten" und bereiten
eine Woche lang täglich Menüs aus verschiedenen Jahrzehnten zu. Den Anfang machte der Geburtstags-Montag mit herzhaften
Gerichten aus den 1920er und 1930er Jahren mit Mett-Kartoffelfrikadelle mit Wirsing sowie vegane Kohlrouladen mit Steckrübengemüse. Zu den
1940er Jahren gehören "Falscher Hase" und aus den 1960er Jahren grüßt das "Wiener Back-Hendl" und die
"Mantaplatte" lässt die 1990er kulinarisch wieder aufleben.
Eine große Feier zum 100jährigen Jubiläum ersetzt wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ein
Video-Clip, in dem sich das Studentenwerk auf einer eigenen Jubiläums-Webseite in einer ausführlichen Chronik vorstellt, flankiert von vielen Informationen und Bildern.