Ralf Blauert hat sich als neuer Vorsitzender des Verbandes viel vorgenommen.
Der Verband deutscher Schul- und Kitacaterer (VDSKC) begrüßt die Vorhaben zur Verbesserung der Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen, wie sie der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung festhält. SPD, Grüne und FDP sollten nun zeitnah bundesweit verbindliche Standards in der Gemeinschaftsverpflegung implementieren, lautet die Forderung.
"Wir befürworten die Entwicklung einer umfassenden Ernährungsstrategie und
bringen unsere Expertise gern in die Diskussion ein", kommentiert der
1. VDSKC-Vorsitzende Ralf Blauert im Hinblick auf den zentralen Punkt der künftigen Ernährungspolitik. "Es gibt einige vielversprechende Ansätze in Bezug auf die Schul- und Kitaverpflegung", ergänzt er und hofft auf baldige Umsetzung. So könnten Kinder in Kitas und Schulen von einer besseren Versorgung profitieren. "Aber auch
wir als Cateringunternehmen würden an Planungssicherheit gewinnen."
DGE-Richtlinie bessere Grundlage als Sparsamkeit
Seit Jahren plädiert der Verband für verbindliche Standards, die sich an den DGE-Richtlinien orientieren. Bisher sei die Umsetzung der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oft den einzelnen Caterern überlassen. Nach Ansicht des VDSKC stützen sich
Ausschreibungen zu selten auf diese etablierten und wissenschaftlich fundierten Standards, sondern machten den Preis zum wichtigsten Entscheidungskriterium bei der Vergabe von Aufträgen. Nur drei der 16 Bundesländer verfolgten bislang eine DGE-Qualitäts-gebundene Ausschreibungspraxis.
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"Unsere Kompetenz wird ignoriert"
Das Schulessen in Berlin Treptow-Köpenick wird neu ausgeschrieben. Weil die Ausschreibung 2020 erhebliche Mängel aufwies, kam es nie zur Vergabe.
"In diesem Punkt besteht noch viel Luft nach oben", findet Blauert. "
Wir müssen uns endlich von der Pfennigfuchserei verabschieden und Gesundheit und Nachhaltigkeit zu festen Kriterien in der Kita- und Schulverpflegung machen."
Mehr Bio-Anbau nötig
Da sich SPD, Grüne und FDP verstärkt für den Ausbau regionaler und ökologischer Erzeugnisse einsetzen wollten, begrüßt der VDSKC Quoten für die Verwendung ökologischer Zutaten bei der Essenszubereitung für Schulen und Kitas. Das neue Berliner Vergabegesetz etwa zeige, wie Bio-Kriterien in eine allgemeingültige Leistungsbeschreibung integriert werden können. Für ein Gelingen in der Praxis müsse jedoch die
Verfügbarkeit der Produkte mitgedacht werden, mahnt der Verband an. Bevor Bio-Gemüse auf allen Tellern landen könne, müssten die landwirtschaftlichen Flächen für ökologische Produkte geschaffen werden.