Rheinland-Pfalz | Bio-regional-Offensive

30 Prozent Bio in Kitas, Schulen und Kantinen

Rheinland-Pfalz forciert den Bio-Landbau.
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Rheinland-Pfalz forciert den Bio-Landbau.

Ende November stellte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken den zweiten Öko-Aktionsplan für das Bundesland vor. Er sieht vor, den Einsatz biologischer und regionaler Lebensmittel sowie eine gesundheitsförderliche Ernährung in der Gemeinschaftsgastronomie massiv zu fördern.

Laut dem Aktionsplan soll der Bio-Anteil in der Kita- und Schulverpflegung stufenweise auf 30 Prozent erhöht werden, der Anteil regionaler Produkter sogar auf 50 Prozent. Aber auch die Landeskantinen sollen künftig eine Vorreiterrolle für nachhaltigere Ernährung im Land übernehmen. Die Zielsetzungen aus dem Bereich der Kita- und Schulverpflegung sollen auch dort gelten, so Ulrike Höfken.

Pilotregionen als Vorbild

Um diese Ziele zu erreichen, hat das Ernährungsministerium in der Eifel, in der Westpfalz und dem Westerwald-Taunus Pilotregionen eingerichtet – als Vorbild und Orientierung für weitere Einrichtungen landesweit. Auf diese Weise könnten ernährungsbildende Maßnahmen in Kitas und Schulen verankert werden, um bei Kindern und Eltern nachhaltig Akzeptanz und Bewusstsein für die Verwendung regionaler und saisonaler Lebensmittel zu schaffen. Gleichzeitig will das rheinland-pfälzische Ministerium die Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) unterstützen, um Fehlernährung vorzubeugen und das Auftreten ernährungsmitbedingter Krankheiten wie etwa Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

Die Lage sei ernst, so die Ministerin. Nahezu jedes zehnte Kind in Rheinland-Pfalz sei bereits bei der Schuleingangsuntersuchung übergewichtig oder adipös. "Gemeinsam mit den kommunalen Entscheidungsträgern sehen wir uns daher in der Verantwortung, dass die Kinder und Jugendlichen – unabhängig von ihrem sozialen Status – den Konsum gesunder und ausgewogener Lebensmittel sowie eine gute Esskultur wieder kennen- und wertschätzen lernen", unterstreicht die Umweltministerin.

Ausbau des Öko-Landbaus

Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat sich zum Ziel gesetzt, den ökologischen Landbau weiter zu stärken. Mit 11,2 Prozent hat der Öko-Landbau im Land laut Ministerium zuletzt erheblich zugenommen und liegt über dem Bundesdurchschnitt von 9,7 Prozent. Etwa jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb in Rheinland-Pfalz wirtschaftet ökologisch. Neben erheblichen Vorteilen für den Umwelt-, den Boden- und den Klimaschutz könnten ökologisch erzeugte Lebensmittel laut Ministerin auch eine ausgewogene und gesundheitsfördernde Ernährung unterstützen. Regionale Wertschöpfung durch die stärkere Produktion von Lebensmitteln in Rheinland-Pfalz und hohe Ernährungsstandards gingen dabei Hand in Hand und bildeten die Basis des zweiten Öko-Aktionsplans.
Auf Öko-Kurs
Das Umweltministerium begann bereits 2017 auf dem ersten rheinland-pfälzischen Öko-Kongress gemeinsame Maßnahmen für einen Öko-Aktionsplan zu erarbeiten. Seit 2018 werden diese zusammen mit Vertretern aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel, Politik und Gastronomie sowie Verbrauchern umgesetzt. Mit dem zweiten Öko-Aktionsplan hat das Umweltministerium die Maßnahmen des ersten Öko-Aktionsplans, der im Oktober 2018 veröffentlicht wurde, überprüft, angepasst und weiterentwickelt.

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