Gemeinschaftsgastronomie / Schweiz

Mehr Regionales! vom Staatsrat verordnet

Die Kantonsregierung im Schweizer Wallis will mehr regionale Produkte in Gemeinschaftsküchen sehen.
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Die Kantonsregierung im Schweizer Wallis will mehr regionale Produkte in Gemeinschaftsküchen sehen.

Mehr regionale Produkte in den Töpfen der Gemeinschaftsküchen ordnet der Staatsrat im Schweizer Kanton Wallis an. Das Projekt "Regional kochen" war bislang ein Angebot an Interessierte und Freiwillige. Nun werden Fördergelder von der Teilnahme abhängig gemacht.

Zu Beginn des Projekts 2016 fanden sich zunächst vier Betriebe für eine Teilnahme. Mittlerweile sind 20 Partner freiwillig mit im Boot. Zusammen stehen sie für rund 6.730 Mahlzeiten täglich, mehr als zwei Millionen pro Jahr. Zum Netzwerk zählen über 40 Lieferanten, deren Produkte so mehr Sichtbarkeit beim Endverbraucher erfahren.

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Doch dem Walliser Staatsrat reicht die Teilnehmerzahl nicht, um die Lebensmittel aus der Region ausreichend zu fördern, und setzt einen finanziellen Hebel an: Alle Kantons-Gemeinschaftsküchen müssen dem Projekt "Regional kochen" beitreten, die mindestens die Hälfte ihres Budgets aus staatlichen Subventionen erhalten oder staatlichen Institutionen gehören, wie der Walliser Staatsrat am 26. Juni entschieden hat. Zwölf Monate haben die betroffenen Betriebe Zeit für eine detaillierte Analyse von Herkunft, Saisonalität, Produktionsarten (Labels) und Verarbeitungsgrad ihrer verwendeten Lebensmittel.

"Regional kochen" vermerkt seit Anfang 2020 nicht mehr nur die Herkunft der Produkte, sondern auch ihre Saisonalität und berücksichtigt mehr Aspekte einer ausgewogenen Ernährung. Diese Entwicklung findet sich wieder in einem Kapitel der Agenda 2030 der nachhaltigen Entwicklung des Kantons Wallis: "Nachhaltige Entwicklung in der Gemeinschaftsgastronomie: ausgewogen, lokal und saisonal essen". In diesem Rahmen erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Verband "Fourchette verte". Dieser setzt sich mit Schulungen und Beratungen seit über 25 Jahren für eine gesündere Ernährung in Kantinen, Schulen und Krippen ein. Sein Label "Grüne Gabel" hat der Verband mittlerweile schweizweit an über 1.600 Betriebe vergeben.

Regionale Online-Plattform

Den Produzenten und Betrieben soll künftig eine Plattform zur Verfügung gestellt werden, über die regionale Produkte bestellt werden können. Dieses Konzept ist noch in Arbeit. Auch die Logistik soll in die Konzepte und verstärkten Bemühungen einbezogen werden, um die Agenda 2030 umzusetzen.
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