In seiner Gratulation zum 100-jährigen Bestehen des Verbandes betonte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung für ein "Klima des Miteinanders". Hier bei einer Rede zum Semesterbeginn im April 2021 vor Studierenden in der Staatsbibliothek Unter den Linden in Berlin.
#WirfuerStudierende: Mit einer Sonderausgabe seines DSW-Journals und einem Kurzfilm erinnert das Deutsche Studentenwerk (DSW) an seine Gründung. Seit nunmehr 100 Jahren bündelt der Verband die Kräfte der heute 57 Studenten- und Studierendenwerke – um die eigenen Interessen und damit die der Studierenden auf der politischen Bühne zu vertreten.
Im Februar 2021 hat der Verband die erste geschichts-wissenschaftliche Monografie vorgelegt zum nationalsozialistischen "Reichsstudentenwerk" – und damit eine Forschungslücke geschlossen. "Nun stellen wir 100 Jahre Deutsches Studentenwerk im DSW-Journal 4/2021 und mit einem Kurzfilm dar", erklärt DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl.
Der DSW-Kurzfilm zum Jubiläum lässt in 210 Sekunden 100 Jahre Geschichte Revue passieren.
Die
Sonderausgabe ist unter dem Hashtag #WirfuerStudierende erschienen. Darin
gratuliert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem DSW und den Studierendenwerken: "Es ist das große Verdienst der Studierendenwerke, dass sie sich einmischen und Studierenden eine Stimme geben." Weitere wichtige Vertreter der Politik haben im Video gratuliert, darunter die soeben abgelöste Bundesministerin für Bildung und Forschung
Anja Karliczek und der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz
Prof. Dr. Peter-André Alt: "(…) es geht auch darum, dass der Verband sich öffentlich vernehmbar einsetzt für die Bedürfnisse der Studierenden, für ihre wirtschaftlichen, ihre sozialen Erwartungen – und darum sind wir hier in einer guten Partnerschaft miteinander verbunden."
Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Adademischen Austauschdienstes (DAAD), schließt sich im Namen ausländischer Studierender an: "Seit einem Jahrhundert setzt sich das DSW für die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange der Studierenden ein (...) Gerade die jungen Menschen aus dem Ausland schätzen die vielfältigen Versorgungs- und Kulturangebote der Studierendenwerke vor Ort."
Zum seinem 100-jährigen Bestehen hat das Deutsche Studentenwerk eine Sonderausgabe seines DSW-Magazin publiziert.
Blick zurück und nach vorn
Schlaglichter aus der
Geschichte des Verbands stellt der Bildungsjournalist Armin Himmelrath im neuen DSW-Journal heraus. Eine Fotostrecke vermittelt einen eindrücklichen bildlichen Vergleich zwischen den Anfängen der Studierendenwerken 1919 und heutigen Wohnheimen, Cafeterien und Mensen.
Die Redaktion blickt aber auch auf die Gegenwart – und die Zukunft. An Krisenkompetenz mangele es sowohl Politik als auch Wirtschaft und Gesellschaft, konstatiert der Sozialpsychologe Harald Welzer in seinem Gastbeitrag. Die Meeres- und Klimafolgen-Forscherin Antje Boetius erläutert mit ihrem Blick in die Zukunft, welches Klimawissen Studierende von heute benötigen: "Wir alle benötigen mehr Wissen über unsere Umwelt und die Auswirkungen unseres Handelns auf das globale Klima. Die Hochschulen und Universitäten eignen sich hervorragend als Orte für die Debatte und den Entwurf von Zukunftsvisionen."
Historische Ausnahmesituation
Wie wichtig die Organisationen der Studierendenwerke für das Gelingen des Studiums sind, zeigte sich in der Corona-verursachten Krise ganz besonders. So betonte DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl im exklusiven
gv-praxis-Interview, dass der Verband sofort eine interne Online-Informations- und Austausch-Plattform aufgesetzt hatte, um die Mitglieder tagesaktuell zu informieren. Als
Vertreter der sozialen Interessen von rund 2,9 Millionen Studierenden habe man sofort in den Hilfmodus geschaltet: "Gemeinsam haben wir für die Bundesregierung deren Online-Zuschuss-Überbrückungshilfe für Studierende in pandemiebedingter Notlage quasi über Nacht ins Leben gerufen und fast eineinhalb Jahre lang umgesetzt. Dieses Großprojekt hat unsere Systemrelevanz fürs deutsche Hochschulsystem eindrucksvoll unter Beweis gestellt."
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Online-Semester haben zum Beispiel große Lücken in die Finanzierung der Hochschulgastronomie gerissen. 2020 betrug das Umsatz-Minus der Mensen und Cafeterien über 310 Mio. Euro auf einem
historisch niedrigen Gesamtwert von 136 Mio. Euro (-69,5 %).