Nachruf

Unternehmer Peter Zorn verstorben

Peter Zorn war Impulsgeber der ersten Stunde und galt als fachlicher und unternehmerischer Querdenker.
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Peter Zorn war Impulsgeber der ersten Stunde und galt als fachlicher und unternehmerischer Querdenker.

Peter Zorn, eine der wichtigen Unternehmer-Persönlichkeiten in der Gemeinschaftsverpflegung, ist im Alter von 81 Jahren verstorben.

Die Gemeinschaftsgastronomie trauert um einen der ersten privaten Catering-Unternehmer, der zu Beginn der 1980er-Jahre bundesweit sein gleichnamiges Unternehmen aufbaute: die Peter Zorn Gemeinschaftsverpflegung GmbH mit Sitz in Hamburg.

Als er 2007 das Deutsche Institut für Gemeinschaftsgastronomie e.V. (DIG) aus Altersgründen verließ, war er 25 Jahre dessen Mitglied gewesen. Dazu DIG-Präsident Dr. Stefan Hartmann: "Peter Zorn gehörte zu den allerersten Kollegen, die die Idee des Instituts für gut befanden und ist mit einem offiziellen Brief beigetreten. Er war so etwas wie ein Pionier in unserer Branche." Gleichzeitig unterschrieb er einen Ehrenkodex, dass er DIG-Mitgliedsbetriebe nicht als Wettbewerber übernehmen werde – ein starkes Stück Zeitgeist.

Peter Zorn war immer selbstständig, mittelständisch, moralisch und fühlte sich einer richtungsweisenden Gemeinschaftsverpflegung verpflichtet. Er galt als fachlicher und unternehmerischer Querdenker und machte mit neuen Konzepten wie Essino und Levanteria in Hamburg auf sich aufmerksam. Zuletzt erzielte die GmbH 7,7 Mio. Euro Umsatz mit 15 Verträgen.

Verfechter der Gemeinschaftsgastronomie

Folgendes Peter Zorn-Zitat aus einer großen Interview-Strecke könnte aktueller nicht sein: "Wenn mich heute ein Vorstand fragt, wie im Bereich Mitarbeiterversorgung Geld gespart werden kann, muss ich sagen – und habe ich auch schon getan: Schaffen Sie die Möglichkeit ab! Das allerdings bedeutet, dass der Rest Ihres sozialen Gewissens nachhaltig belastet wird! Und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, ihre tägliche Verlässlichkeit, wird nachhaltig gestört sein. Denn: In einer Begegnungsstätte, wie es die Gemeinschaftsverpflegung ist, führen die Mitarbeiter 70 Prozent ihrer Gespräche über unternehmerische Belange. Hier erhält jeder einzelne sein Wertgefühl durch die anderen Mitarbeiter. Durch das Miteinander-Reden am gemeinsamen Tisch. Und das ist definitiv wichtiger als ein gutes Wort von leistungsorientiert denkenden Vorgesetzten!" Ende des Zitats.

Das DIG und die Branche verlieren mit Peter Zorn einen wertvollen und immer loyalen Kollegen, kritischen Zeitgenossen, einen Impulsgeber der ersten Stunde, der mit neuen Ideen den Markt inspirierte und gerne seine konzeptionellen Gedanken mit anderen Mitgliedern im DIG teilte.

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