Ob Heuschrecken, Grillen oder Mehwürmer – der Berliner Frank Ochmann begeistert seit 16 Jahren mit seiner Insektenküche.
Dieser Text ist ein Exzerpt. Das Porträt erschien ursprünglich im April-Heft der gv-praxis.
Angefangen hat alles in einem Berliner Club-Restaurant Anfang der 2000er Jahre. "Lass dir mal was Neues einfallen", lautete der Auftrag an
Frank Ochmann. Als Küchenchef genoss er maximale kreative Freiheit. Gesagt, getan. Nach mehreren Wochen Recherche und Experimenten servierte er knusprig gebratene Heuschrecken, Grillen, Mehlwürmer und Schwarzkäferlarven. Die Resonanz: überraschend positiv.
Vorsichtig würzen
Um den Eigengeschmack der Insekten nicht zu übertünchen, brät
Frank Ochmann die Tiere lediglich in der Pfanne und würzt sie, je nach Gericht, ausschließlich mit Kräutern, Salz, Limette und Chili. Dieser Philosophie folgte er jedoch nicht von Anfang an. "Mein Einsteigergericht war lange Zeit der 'süße Hüpfer', eine Heuschrecke im Schokoladenmantel", erzählt der Insektenexperte. Inzwischen möchte der Berliner aber, dass seine Gäste erkennen, was sie probieren.
Seit rund vier Jahren kommt er mit seinen Kreationen auch auf Streetfoodmärkte und zu Firmenveranstaltungen. Im Fernsehen war er bereits mehrfach zu sehen, beispielsweise im Pro Sieben-Wissensmagazin Galileo oder in der RTL-Talkshow von Birgit Schrowange, um die Teilnehmer der ersten Dschungelcamp-Staffel zu bekochen. Darüber hinaus diskutierte
Ochmann im Rahmen der Internationalen Grünen Woche mit Bundesminister Gerd Müller über die Ernährung der Zukunft.
Die Reaktionen auf seine Insektenküche fallen, so schätzt der Koch, zu 99 Prozent positiv aus. "Die Neugier siegt bei den meisten", schildert er seine Erfahrungen. Doch gäbe es regionale Unterschiede. Besonders interessieren sich seine Gäste für die Frage nach der Herkunft seiner Rohware, die
Ochmann von einem Züchter aus der Nähe von Berlin bezieht.
Welche Vorteile der erfahrene Insektenkoch für Mensch und Umwelt sieht und wie genau er für seine Gerichte begeistert, lesen gv-praxis-Abonnenten in der April-Ausgabe und im E-Paper.