Die Belieferung von Hotels und der Gastronomie sowie Kantinen und Mensen mit frischen Produkten zieht nach dem Ende der strikten Corona-Regeln wieder an. Das Molkereigeschäft von Schwälbchen schwächelt dagegen.
Hessens größte Molkerei Schwälbchen kämpft mit hohem Kostendruck und schaut mit gedämpften Erwartungen auf 2023. "Es war das dritte sehr schwierige Jahr in Folge für die gesamte Schwälbchen-Gruppe", sagte Vorstandschef Günter Berz-List zur wirtschaftlichen Entwicklung in 2022. Das Unternehmen habe sich trotz der schwierigen Umstände zwar insgesamt am Markt behauptet. Er gehe aber davon aus, dass die Unwägbarkeiten in der Branche mit extremen Schwankungen bis weit ins laufende Jahr hinein anhalten werden.
Die beiden Geschäftsfelder von Schwälbchen, Frischdienst und Molkerei seien absolut zukunftsfähig aufgestellt, betonte Berz-List. Sie hätten sich im abgelaufenen Jahr 2022 jedoch unterschiedlich entwickelt. Die Nachfrage nach Außer-Haus-Artikeln des Frischdienstes mit der Belieferung von Hotels, der Gastronomie, Kantinen und Mensen habe nach dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen ab dem Frühjahr wieder spürbar zugenommen. Im Vergleich zu den früheren Jahren seien Umsatz und Ergebnis aber noch auf einem relativ geringeren Niveau, erklärte der Manager. Bei den Erlösen gehe er von 110 Millionen Euro im Jahr 2022 aus nach 72 Millionen im Jahr zuvor.
Unter dem Strich rechne er beim Frischdienst mit einem ausgeglichen Ergebnis und einer "schwarzen Null nach zwei verlustreichen Vorjahren". Im Jahr 2021 hatte der Fehlbetrag in dem Geschäftsfeld noch bei minus 1,5 Millionen Euro gelegen. "Der Frischdienst ist aus dem Tal herausgekommen. An der Molkerei müssen wir noch arbeiten", sagte Berz-List.